Der ideale Kifferfilm

Es macht Spaß, sich unter Gras mit oft gehörten Liedern oder oft gesehenen Filmen zu beschäftigen. Distanzloses Eintauchen in die Materie. Das Fremde am Bekannten aufspüren. Ohne Gras ist alles zu selbstverständlich. Das Bekannte überdeckt das Unbekannte. Euphorisches Fremdfühlen.

Für einen guten, funktionierenden Kiffer-Film ist folgendes wichtig:
- heitere, rhythmische Musik
- viel nonverbale Handlung
- Figuren müssen in Schwierigkeiten stecken oder körperlich anstrengende Dinge machen
- eine stringente Geschichte kann anstrengen, es muss um eine lustige Banalität gehen oder um wirklich gar nichts, eine willkürliche Aneinanderreihung von Ereignissen
- seltsame Geräusche oder leise Hintergrundstimmen
- die Darsteller haben keine feste Art, sind total unberechenbar in ihrem Tun, ihrer Wirkung, Sprache, Gestik.... Auflösung fester Charaktere
- geloopte Musik, Schleifenhandlungen
- Verschmelzung der Musiktexte mit der Handlung
- grundlos nette, entspannte Leute, die schnell neue gute Freundschaften schließen
- Polizisten dürfen nicht witzig/verpeilt dargestellt werden, sondern ernst und rational, wie aus einem düsteren Thriller
- Geschehnisse, die die Protagonisten nicht verstehen
- Es wäre gut, wenn der Film die vierte Wand durchbricht, weil der Zuschauer sowieso weiß, dass es ein Film ist. Wenn die Protagonisten wissen, dass sie in einem Film sind, muss sich der Zuschauer nicht die Mühe machen so zu tun, als wäre das, was passiert, real.

Die DXM-Interventionen

Vorrede.

Meine Zukunft entscheidet sich mit meinen Texten. Ich definiere mich als digitale Persönlichkeit, wenn ich diesen Blog schreibe. Ich bin eine andere Person, wenn ich schreibe. Dieser Blog hat mehr mit mir zu tun als mein Körper.
Dieser Blog ist eine Lebensform. Genau 23:23:23 Uhr. Fuck, schon wieder eine Synchronizität.

Es gibt ein apothekenpflichtiges Werkzeug, das dir hilft zu verstehen, was dein Ich ist und was dein Ich nicht ist: DXM; ein Dissoziativa; jeder hat die Pflicht herauszufinden, wer er ist.  Jeder hat die Pflicht, etwas mit seinem Körper anzufangen. Wer hat die Kontrolle? Wer in mir hat die Kontrolle? Wer hat die Kontrolle? Was bedeutet Kontrolle? Wem nützt meine Selbstkontrolle? Was hat die Musik mit mir zu tun? Was haben meine Eltern mit mir zu tun? Was hat das Haus und die Stadt und das Wetter mit mir zu tun? Was hat das Internet mit mir zu tun? Was haben meine Geschlechtsteile mit dir zu tun?
ich will nicht zu früh sterben
und auch nicht zu spät
Ich scheitere mit einem Kopf voll Kirschen....


DXM-Intervention I, vom 21.April 2015.


"Wohin mit der Energie?" fragt er und frisch geduscht und total sauber. "Was kann ich heute alles aushalten?" Er lachte, als würde er sich selbst nicht glauben. War er etwa ein Feigling? Ein Stubenhocker? Ein Nerd? Ein Silberfisch-Flüsterer? Eine von allen Seiten gleichmäßig gebratene Bohne? - Ich möchte mich mit irgendetwas Schönem identifizieren, mit meinem Gehirn zum Beispiel, also mit der Tatsache, dass ausgerechnet ich es bin, der in der Egoperspektive dieses Körpers am Universum teil hat. - Wunderbar, was das Gehirn alles kann! Ein echtes Wunder tragen wir da mit uns herum! Indem ich alles aus meinem Gehirn heraushole, was Erfurt reingesteckt hat, verwickliche ich mich als mündiger Bürger dieser Stadt. Das Dextrodextrodextro schmeckt dabei sehr gut zu mir, das Dextro tut vielleicht auch dir einen Gefallen, aber vielleicht auch nicht.

Fühlst du dich getreten oder trittst du zu oder schwebst du im Zwischenraum wie eine Motte um die Glühbirne deiner Würde? Fühlst du dich von brutalen Menschen bewertet, ausgelacht, im Regen stehen gelassen? Bist du unempfänglich geworden für die freundlichen vibrations der Werbung in der Stadt, die eine seltsam distanzierte Koexistenz mit den unfreundlichen, verbitterten Erfurtern führt? Ein Mittel jedenfalls, Paranoia zu überwinden: vor irgendeiner Wahrheit, bestenfalls einer Schönheit in die Knie gehen. Ich liebe alles, was amüsant und aufregend ist. Ich zerknülle mit Freude die letzten paar Sätze und lass sie zugeknüllt hier liegen. HAHAHAHaha!!!!!! Ein unkoordiniertes, gefräßiges Lachen stürzt aus meiner gepolsterten Festung, so als würde ich wollen, dass sich jemand darüber amüsiert oder aufregt. Die Wirklichkeit dreht sich ganz leicht nach links oben und die Musik sprüht hektischen, goldenen Herbstregen durch meine Rumpelkammer, die freche, eregierte Posaune glotzt mein Herz an und sagt: "Jetzt reagiere!", ich komm mir vor, als würde ich mit einem brutalen Boy im Sandkasten spielen, umpolstert von hellem Mittag, der nach Kääääse riecht, mir fallen unendlich viele äääääää aus den Augen und die Pizza brennt - zum Glück noch nicht.

"Man kann einfach auch aufhören, jemand zu sein!", schrei ich mich in Gedanken an, während das Karussell meiner Aufmerksamkeit auf der Suche nach einem Topflappen die Wohnung mit "Enter Evening" von Cecil Taylor rückkoppelt. "Man muss nicht mitspielen, verstehst du? Lass es doch, lass es doch einfach mal!" und ich lass also die Pizza verbrennen, die ganze Küche stinkt nach verbranntem Käse und mein ganzer Körper grinst. Ich lache gegen die Unlustigkeit dessen an, worüber ich lache. Das sind meine letzten Wochen in dieser Wohnung hier hier hier, bald reißt sich ein gewisser Herr Rabenkohl das Haus unter den Nagelagelagel. Das Wort letzten sieht so fremd auauauauauaus. Gehört es da hin dahin dahin dahinn? Ich mag das Echo, das alles euphorisiert. Euphorie und Echo hängen irgendwie zusammen. Ich will das gar nicht so genau wissenissenissen, lieber alles verschwenden was es zu verschwenden gibt und enden gibt undenden gibtun denden denden denden. Ist mein Leben ein Garten? oder ein Schrottplatz? Die Frage ist oh so klar, als wäre sie das Wesentliche in diesem Raum, in dieser Szene, diesem Buch hinter der Stirn meines Schreibtisches, hinter meinen blauen Alaska-Augen, die mich umgeben sehen von tausenden Menschen und tausenden Gegenständen. Was fang ich damit an? Ich kann alles benutzen was ich will, ich kann alles zu meinem Zweck umdenken, ich kann den ganzen Planeten umgestalten, um von meiner Selbstherrlichkeit, Selbstverschwendung, Selbstüberwindung zu erzählen, die Revolution wird mein zufriedenes Gesicht auf ihren roten Fahnen tragen, sie wird letztendlich, nach viel Unmut und vielen Entbehrungen und Entgleisungen, siegreich sein und mein zufriedenes Gesicht an jede Straßenkreuzung der freien Welt hissen, um mich zu lobpreisen für meine philanthropische, zärtliche, unendlich empfindliche, polyrhythmische Diktatur des kuschligen, schneeweißen Wollschals.

Ich hab Lust, meine Kleidung in aufdringlich nuttiges Parfum zu ertränken, weil ich nicht akzeptieren kann, dass ich nicht weiß, wie ich das Buch anfangen oder beenden soll. "Es muss alles immer weitergetrieben werden, bis es von selbst läuft. Krieg den Karren in Gang und dann sieh zu, dass du wegkommst!"

Jedes Lied klingt so wie ein Freund der wirklich lang nicht mehr da war. und er ist nicht wirklich da. dar. dar. dar. ich hab das bedürfnis auf diesem nussigen wort dar zu kauen. dar dar dar dar. dar dar. jetz noch einen kuss dafür, genau dafür bekommen und das leben ist besiegelt. es fühlt sich so an als würde ich mit der tastatur mein leben bearbeiten können. alles ist ganz einfach hier unten. das ist das motto, das ist die grüne wurzel die ich rückwärts in den boden stecke: alles ist ganz einfach hier unten ... das licht riecht nach lauch. eine wohnung mit balkon ist wichtig. wenn ich den text hochscrolle kommt es mir wie ein wasserfall vor, der hinter meinem gesicht regnet. ich werde unter die bettdecke krabbeln. oh gott! es gibt echte menschen da draußen. es gibt leute die so viel ordentlicher und stabiler sind als ich.  ich komm mir vor, als würde ich gegen die bettdecke flüstern, wenn ich hier schreibe. als wäre ich in einem werbespott für weichspüler. oh je, ich BIN irgendjemand. ich existiere, an diesem tisch, in diesem buch, in deinen händen, in deinem kopf: "huch, ich bin ja da, es gibt mich! was SOLL DAS denn? worauf läuft das alles hinaus? was ist meine aufgabe? hääää??" jaaa! alles ist nur ein blödes, mittellanges hääääää? in einem blöden, mittellangen raum. mit dieser erkenntnis kann man sich waschen. ich bin wirklich ganz bei mir angekommen. ich spüre, dass jeder allein ist. ich spüre, dass niemand etwas gegen die einsamkeit in dieser stadt tun kann, ich spüre, dass es keinen trost mehr gibt, ich spüre, dass es niemand mit der depression aufnehmen kann, die in dieser stadt steckt. ich spüre, dass wir wirklich, wirklich verdorben sind, unfähig geworden, verträge zu unterschreiben, unfähig, einander festzuhalten, wenn die nacht am tiefsten ist, unfähig, wirklich gerührt, wirklich ergriffen zu sein, unfähig, in würde und frech und frei zu scheitern. wir sind der graue wohlstandsmüll von europa! lasst uns bloß in ruhe, sonst bringen wir euch alle um!

Ich habe keine festen Charaktereigenschaften mehr, es gibt nichts Typisches mehr an mir, ich parodiere mich nicht mehr, ich könnte mir alles zutrauen: einen nassen, blauen Tintenfisch essen, einen Scheiterhaufen anzünden, eine blühende Birke fällen, die Musik weiter aufdrehen. Egal was ich tu, ich möchte keine Verantwortung dafür übernehmen, ich möchte nicht Handlungen an mich ketten als gehörten sie mir und stünden unter meiner Kontrolle: ich möchte nichts mehr tun und komplett verschwinden. Ich habe keine festen Persönlichkeitsattribute mehr, ich schaue in den Spiegel und finde mich nicht, ich könnte mir alles zutrauen: einen Fettsack vom Fahrrad schubsen, einen kleinen, arabischen Jungen vermöbeln, eine Parkbank vollkotzen, die Musik weiter aufdrehen. Egal was mir einfällt, ich möchte, sobald es getan ist, nichts mehr damit zu tun haben, ich möchte mich nicht in einer Welt verstricken, die ich niemals unter Kontrolle habe, ich möchte nichts mehr tun und verschwinden und ich schaue in den Spiegel und finde mich nicht mehr, ich sehe ein Gesicht, mit dem ich nichts verbinde, es erregt keinerlei Gefühle in mir. Es gibt keinen Grund, an irgendetwas zu glauben, irgendetwas zu wollen, irgendwen zu imitieren, irgendwen hinterherzulaufen oder aus dem Weg zu gehen, es gibt keinen Grund sich auf irgendetwas zu konzentrieren! Ekstase, meine Damen und Herren! Ekstase!



DXM-Intervention II, vom 11. Mai 2015.

In den letzten Wochen habe ich mich geweigert, etwas zu schreiben, um dem, was aus mir heraus will, Zeit zum Reifen zu geben. Einiges erschien mir zwar wert aufzuschreiben, aber ich hab es zurückgehalten, manchmal mit viel Gewalt, mit viel verkrampfter Dummheit. "Nein nein nein, du bleibst drin, dein Job ist noch nicht getan. Ich muss mich erneuern, deshalb muss ich auch meine Beziehung zu den Worten verändern."
Wenn sich meine Worte auflösen und das Schreiben wichtiger wird als das Geschriebene je sein könnte, hab ich es nicht mehr nötig, meine Nichtigkeit zu bestreiten. Ich liege den ganzen Tag im Bett und versuche mich nicht mit der Zukunft zu verbinden: der neue Vermieter wird hier bald eine umfassende Renovierung durch unser Haus rollen lassen, es gibt einige Leute, die uns helfen wollen, aber am Ende müssen wir uns wohl damit abfinden, dass die Kälte der Gesetze unsere Blauäugigkeit zerschneidet.
Ich habe dafür eine neue Droge entdeckt, mit der ich heute zum zweiten Mal spiele: das in Hustenstillern enthaltene DXM. Zwölf Kapseln aufgebrochen und in 2cl Wodka aufgelöst und in einen zuckerigen Kaffee gekippt. Eine Stunde zuvor eine ganze Grapefruit gegessen, um den Abbau des DXM zu verzögern. Es ist kurz nach eins nachts. Meine bisherigen Erfahrungen mit Drogen gehören nur mir und denen, die mich dabei begleitet haben. Ich mag es, wenn die Leute mir zuhören und Fragen stellen und durch mich auf neue Dinge kommen.
Ein euphorisches Taumeln erweitert und verdüstert die Musik, mir fällt es schwer konzentriert auf etwas zu schauen, weil es auch keinen Grund gibt, sich auf etwas zu konzentrieren. Ich glaube, dass ich mich nachher daran erinnern muss, dass meine Einsamkeit eine wichtige Grundlage ist. Der Vodka ist unangenehm, aber so vergesse ich wenigstens nicht, dass ich einen Körper habe. Ich weiß nicht genau, was ich mit meinem Gehirn gemacht habe. Wie werde ich mit dem dissoziierenden Effekt umgehen? Lohnt es sich, sich an der Orthographie festzuhalten? Meine Schaltzentrale ist durchblutet und lebt. Euphorische Gleichgewichtsstörung, sonnblumenhigh und mondblumensumpfig. Unmöglich, die Frage zu beantworten, ob man vor dem Leben und dem Gehirn Angst haben muss. Ich darf nicht vergessen zu trinken, das DXM dehydriert sehr stark. Die Musik wird immer ernster, breiter, vorwurfsvoller, je mehr ich mich von meinem Ichgefühl loskomme. Ich fühle mich langsam und von Vodka vergiftet.
Dass ich lebe, ist sonderbarer als die Tatsache, dass ich irgendwann nicht mehr lebe. Ich muss Wasser holen. Jede Anstrengung hat einen Wert. Was ist gegen Kotzen zu sagen? Es passiert nichts schlimmes. Existenz ergründen ist wie einen dunklen Wald ergründen. Ich stelle mir vor, gleich meine Sprache auszukotzen. An dieser Sprache hängt mein Ich, meine Bestimmung... Ich möchte den Alkohol auskotzen... jetzt ...Aber es gab ja nichts zu kotzen, stattdessen das kotzige Bedürfnis ganz kleine Schritte zu laufen und sehr heitere Musik zu hören, denn es gibt keinen Grund zur Sorge. Überhaupt nicht. Die Buchstaben sind lose und ich drücke sie und wackel sachte hin und her. Indem ich in der Musik wühle, wühle ich in meinem Gehirn, während ich schreibe, zieht mich irgendwas hinter meinem Gesicht hoch, ganz hoch, weg aus dem Raum und die fröhliche Musik tief unter mir ist so zweideutig, sie versteckt eine Kälte und Bosheit oder eine Leere. Ich mach die Augen ganz tief zu und mein Oberkörper biegt sich über die Tastatur, der Wunsch von berühmten Leuten gekannt zu werden erfüllt mich mit Echo. Die Tastatur ist tief unter mir. Wer bewertet mich? Extremes Schwindelgefühl, der Körper zieht sich zusammen, extremes Stauchen. "Das muss so sein!", sag ich mir, frag ich mich. wenn man die Worte nicht richtig benutzt, ist man wahnsinnig. Ich steige auf das Schaukelpferd des Gedankens, dass es mich gar nicht gibt und ich bin frei. ich wackel hin und her und weiß nicht was das soll. Ist es kaputt? Ist es kaputt?
Süße dunkle Panik, irgendwas ist befreit, einfach hingekotzt, es ist gut zu kotzen, es ist wichtig am Leben zu sein und irgendwas zu machen, in irgendeiner Uniform zu stecken, das Gehirn erzeugt ein Delay-Bedürfnis, an das ich mich anlehne, ich lehne mich an das Delay-Bedürfnis, Die Kotze da ist gut, weil sie Zeichen setzt. Ich hab so schön in den Flur gekotzt, Kotzen ist sehr sehr gut und schön und ich weiß nicht wohin, es kann alles ganz schnell enden. Hab mir grad überlegt, wie Freunde mich mit ernsten Blicken anschauen: „Du hast es zu weit getrieben, du stirbst!“ Wie wäre ich jetzt bei meinen Eltern im Auto? Wie würde ich mit ihnen umgehen? Sie haben mich in diese Welt geschickt: „Mach mal was damit!“, sagen sie. Wie wären sie, wenn sie Dissoziativa nehmen? Ich liebe den in mir, der diese Frage ernst nimmt, und hasse den in mir, der wie meine Mutter Angst vor Drogen hat und wie mein Vater jede Droge außer Alkohol lächerlich findet.

Ein dunkelrotes Feld liegt vor meinem Tod gespannt. Ich habe definitiv etwas mit meinem Gehirn gemacht. Ich habe das Gefühl irgendwo bei Anderen zu sein... ich bin nicht allein.. ich bin mit Anderen auf eine mir unbekannte Art verbunden. Ich verstehe nichts mehr. Ein Ich zu haben ist sehr gefährlich. Der dunkle Tod ummantelt unsere Stadt, natürlich sieht es niemand. Ich habe Angst nur eine Leerstelle zu sein.
Was sagt der unglaublich reiche, von mir distanzierte David Bowie dazu? Was hat er zu sagen? "Du bist verdammt, komische Dinge langsam wahrzunehmen und zu beschreiben." Das Schreiben dieses Satzes ist so intensiv wie nichts was ich bisher getan habe. Was hat mir Bowie zu geben? Ich glaube, indem ich diese Frage stelle, stelle ich mein Leben einen Knick ins Gesicht. Was hat mir irgendwer zu geben? Mein Fuß ist eingeschlafen und ich tippe auf dieser Tastatur wie auf meinem Gehirn. Ich werde nie mehr der selbe sein, ich sehe, wie ich verschwinde. Euphorie! Wir sind ein lebender Organismus. ich spüre wie die Tastatur mit meinem Fuß verbunden bist. Ich schreibe auf dieser Tastatur wie auf meinem eingeschlafenen Fuß, das Leben ist ein Roman, ich schlage meinen eingeschlafenen Fuß mit einem Löffel, knicke den Zeh, er gehört gewiss zu mir, die Zeit rapoltert durch mein elektrisches Gehirn.
Das Leben ist etwas heikles. ich nehme daran teil und verliere Zukunft und Vergangenheit. Es gibt nichts, was mich runterziehen kann, alles zieht mich hoch.... alles zieht mich hoch... das ist die spitze der Euphorie. Mein eingeschlafenes Bein bewegt sich zur Musik wie ein Arm. Wahnsinnig sein und nicht wahnsinnig sein sind meine Freunde aus graipfruhtsaftfleisch, hau ich mir einen weißen handschuh ins gesicht. ich verfüge über millionen möglichkeiten, wie die knöpfe auf der tastatur da. ich kann mit meiner tastatur machen was ic h will ich sp+üre wie einfach esmir fällt zunschrieben hes bin ich bgerade verkrampft oder entspannt, ich bweiß es nicht, wir sind alle nur zufällig in diesem film gelandet. ich schaue nicht zurück wie die worte ausseehen. die tasten liegen dir im mund wie buchstaben, jedes wort ein anlass zu einem unendlichen echo. worte sind meine freunde.

Ich bin am Rand meines Schädels angekommen. Welche Funktion hat mein Leben? Was soll ich mit mir anfangen? Mit diesem Setzkasten der Möglichkeiten. Ich könnte glauben, alle Menschen sind in diesem Zustand miteinander verbunden. alles ist weich. Ich habe so sehr Angst davor, bewertet zu nwerden, verurteilt zu werden, eingeschätzt zu werden. Ich komm mir vor wie ein grüner, verschwitzter, freundlicher, kahlköpfiger Lehrer der in den Gang rausguckt und kräht: "Das hier ist echt ein anderer Zustand, eine andere Ebene, eine andere Wirklichkeit, was das hier genau ist, weiß ich nicht, aber für irgendwas wird es gut sein!" Die Kotze im Flur ist wie ein grinsendes Ausrufezeichen zu mir. Ich bin ganz und gar Gehirn, die gs die gs die gs.. gggg gggg ggg geh geh geh geh ... auf etwas hängenbleiben. Ich höre mit dem Schreiben auf und lass mein Gesicht glätten von der elektrisierten Stille des Raumes. Ich atme tief ein und aus. Kann mich jetz jemand hören? Hab ich mich irgendwo eingeklinkt? Ich liebe es, Biuchstabenwörter in die Tastatur zu kneten, In meiner Vorstellung bin ich ein Kind, das süchtig danach ist, bunte Ballons in den Nachthimmel steigen zu lassen.
Mazzy Star bringt Frieden, der Tag geht auf. Ich finde mich jetzt gut zurecht hier, wie an der gleißenden Zimmerdecke kopfüber auf gute Gedanken wartend.
Poesie ernst nehmen heißt, berauscht sein. Was für ein Geschenk ist Nietzsches Manie! Was werde ich morgen tun? Mein Leben ist ein schönes, zerknittertes Fragezeichen und damit bin ich verbunden mit all den anderen Leuten in der Welt. Ich würde gern mit Freunden an etwas arbeiten, ich hab das Gefühl, neue Leute kennenlernen zu müssen, die Leute die mich seit Jahren begleiten, werden zunehmend müder, alkoholkranker, langweiliger und von vielen fühle ich mich belächelt oder ausgenutzt. Erfurt scheint es den Leuten schwer zu machen, offen und sensibel und nett zu bleiben.

Ein glückliches Leben ist etwas Ernstes, ein schönes Lied ist etwas Ernstes, Euphorie und Empathie und Orgasmus sind etwas Ernstes, und ernst sein kostet Kraft und Selbstachtung, scheinbar ist das in einer Stadt wie dieser nicht so einfach zu leisten. Was bedeutet es, sich hier ernst zu nehmen? Zähne zeigen! Es macht Spaß, alle Worte von allen Seiten anzuschauen. Ich spüre, wie es heller wird draußen, wie es frischer wird, die Vögel beginnen zu zwitschern, ich spüre wie mein Ich wartet, bis es wieder reinkommen darf. Letzte Vermutung: das Ich besteht nur aus Worten. Wenn man es nicht für selbstverständlich nehmen können, ein Ich zu haben, ist man paranoid, um genau zu sein: paranoid erweitert.
Ich stell mir vor, wie mein Nachbar sein bärtiges Gesicht in mein helles, weiches Gesicht hält und mit einer metallisch-hallenden Stimme sagt: "Du bist wahnsinnig geworden! Dein Leben ist gelaufen, die Behörden können dich abhaken."
Ich will ihm nicht glauben, bis ihm nicht mehr glauben kann. Mir kann niemand etwas vormachen! Ich bin auf meiner absoluten Höhe!

ich will nicht zu früh sterben
und auch nicht zu spät

An den Grenzen des Körpers. - Dextromethorphan hebelt eine dunkle Euphorie entfaltend das Ichgefühl aus und lässt das Dahinterliegende bewusst werden, und ohne greifbare Vergangenheit und glaubwürdiger Zukunft versteift man sich derart in die Gegenwart, dass man sich an die absoluten Grenzen des Körpers gedrängt fühlt. Es ist erschreckend unmöglich zu verstehen, wie man sich jemals sicher und stabil fühlen konnte.
Es ist als habe man das Leben in der gewohnten Umgebung unterbrochen und sitze allein und unerreichbar im hohen Gestrüpp am Fluß - kein Traum könnte jemals so intensiv sein. Wenn man noch etwas denken kann, dann dies: wie absurd unglaublich ist es doch, zu existieren. Eine höllische Angst macht sich breit, in der alle Sinnhaftigkeit ertrinken muss.
Nichts ist mehr selbstverständlich. Mit bestimmten Substanzen das Leben derart vertiefen, erscheint als ein wundersames Kapitalverbrechen. Das gefährliche Abenteuer einer ultimativen Grenzüberschreitung. Ein Geschenk aus der Hölle des absoluten (von einem Ego ungetrübten) Bewusstseins.



DXM-Intervention III, vom 17. Mai 2015.


Irgendetwas hat es mit meiner Individualität auf sich, ein Wunder, ein dunkles, gefährliches Wunder! Der Glaube an das eigene Ich, die Selbstverständlichkeit eines strahlenden Ichgefühls beschützt uns vor all den Möglichkeiten, die unser Gehirn noch zur Verfügung hat, um sich mit der Realität auseinanderzusetzen. Seit ich vor ein paar Tagen - vertieft von dxm-haltigen Hustenstillern aus der Apotheke - zum ersten Mal eine unheimliche Furcht vor meinem Gehirn empfunden habe, ist es mir nicht mehr möglich, an die Idee eines Ichs zu denken, ohne zu glauben, in einer Illusion zu leben, die meine Würde in Frage stellt. Die Menschen ahnen alle, dass es eine "andere" Seite gibt, dass es kalten Wahnsinn und kaltes Elend und unendlichen Tod gibt, sie wissen, dass man bestimmte Grenzen nicht ohne Folgen überschreiten kann und richten ihr Leben entsprechend ein. Ich will wissen, was mein Gehirn aushalten kann, um herauszufinden, wer ich bin. "Drogen sind Werkzeuge, die Materie auszuloten, aus der man besteht.", höre ich mich vor einer unsichtbaren Instanz rechtfertigen.

Die Kluft zwischen Realität und Alltagsrealität ist ein Skandal, über den man stolpern muss, wenn man sich für die Möglichkeiten des eigenen Lebens interessiert. Was tut der Körper und das Bewusstsein, wenn das Ichgefühl betäubt ist? Die DXM-Dissoziation ist eine Methode, die Frage zu beantworten.

Der Körper ist die einzige Substanz, über die man verfügt! Schwindelgefühl, leichte Übelkeit, ein angenehmes, freundliches Stoned. Eine flimmernde Euphorie wie beim Fasten, dazu mein sperriger, schwerfälliger, viel zu große, viel zu demütig ausgeleiferte Körper. Wenn ich an mich denke, komme ich mir vor, als würde ich mich auf die Bühne, ins Scheinwerferlicht schubsen und mich einer unbekannten Masse ausliefern. Was soll ich hier? Ich würde gern traurige Augen haben. Wieviel Wahrnehmung, wieviel Leben erträgt man? Wieviel Ereignisse kann mein Gehirn überleben? Ich bin ein selbstbewusster Gegenstand, den Musik etwas von Seele und Halt und Zukunft ins Ohr schwatzt. Ich höre gern zu und fühle mich fast so, als würde sich ein Lehrer über mich beugen und mir einreden, dass sich mein Leben lohnt. Er wird bezahlt dafür! Ich laufe um diesen Gedanken herum in kleinen Pinguin-Schritten. Ich darf mich nicht in die Idee verrennen, dass ich dankbar sein muss, oder dass ich etwas für Andere leisten muss. Meine Finger sind klebrig vom Schweiß, den die Tabletten aus mir herausdrücken.

Unser schönes Haus schwankt und wir werden bald hier rausgeekelt vom neuen Vermieter, der alles grundsanieren will und die Wohnungen an Leute verkaufen, die dreimal so viel Miete bezahlen können wie wir. Es gibt niemanden, der uns beschützt. Es gibt niemanden, der sich für uns interessiert. Ich sitze auf dem Klo und spüre, dass ich wieder in einem ganz anderen Zustand bin als üblicherweise. Wichtig: trinken und nicht mehr nehmen!
Ich schaue die Worte an, die ich benutze. Es ist so toll, dass man mit Buchstaben Gefühle und Gedanken in anderen Menschen auslösen kann. Jedes Wort ist Teil meines Lebens, jedes Wort hat eine andere Schwingung, eine andere Funktion. Sechsundzwanzig Zeichen sind die Bausteine sämtlicher Begriffe. Schau ich mir ein Wort an, so sehe ich, dass es nur ein Wort ist. Dieses "nur" will mir Angst machen. Alles nur Worte. Was, wenn alle Worte versagen? Wahnsinn könnte der Zustand einer intensiven Wortlosigkeit sein. Die Worte beschützen uns vor dem Universum, dem Tod, dem Nichts. Die Worte sind Ideen, sind Versuche, Brücken, sind Blumen und Steine.

Mein Freundeskreis besteht aus instabilen, schönen Hochmütigen und depressiven, feinen Ewig-Sonntägigen, auf die der Bürgermeister sich nicht verlassen kann, weil sie so überempfindlich sind.
Jeder drückt seinen Mitmenschen irgendwas rein. Wir prägen uns, wir beeinflussen uns. Ein Freundeskreis ist ein Eintopf. Unserer Eintopf wird vom neuen Vermieter ausgeschüttet, weil er der Stadt nicht schmeckt.
Der Satz kann erst seine Brisanz zünden, wenn man sich vorstellt, wie seine Wörter durch die Wohnung stürzen wie mein besoffener Nachbar, der Ibuprofen genommen hat, um die Schmerzen einzuweichen, die ihm eine Waschmaschine bei einem Umzug vorgestern in die Schulter geklemmt hat. "Hier, nimm das!"

Man will uns die gute Laune nehmen, man zeigt mit dem Finger auf die bedrohliche Abenddämmerung, die unser Haus umkreist. "Seht ihr denn nicht?" Ja, wir sehen, aber wir verhalten uns nicht entsprechend, wir machen einfach nicht das, was ihr von uns erwartet. Das Leben ist kein Film, der bestimmte Regeln einhalten muss. Es ist Prüfungszeit und wir hängen besoffen auf der Schultreppe und draußen geht ein fürchterlicher Sturm nieder und wir wollen nicht nach hause. Unsere Eltern leben in einer ganz anderen Welt, genau wie die Lehrer. Unser Schiff schaukelt hin und her, wir wollen nicht an Deck, wir wollen die Welt da draußen nicht, wir wollen sie zurückschieben, wir wollen da nicht rein. Wir sind weiche, langsame Kinder, die lieber Löcher in den Boden bohren wollen (um die Freiheit zu vergrößern die zwischen Himmel und Erde eingeklemmt ist) oder Dinge beim Wachsen und Verfallen beobachten, als mit Antidepressiva und Alkohol vollgepumpt auf die Dorf-Kirmes geschubst zu werden, nur um am nächsten Morgen in den Ruinen unserer einsamen Körper zu erwachen.

Ich bin froh, dass sich ein Automatismus um meinen Atem kümmert, ich schwappe an den Rand meines Gehirns. Wir glotzen in die Zukunft und wissen nichts. Wir brauchen Wärme und wissen nichts. Wir haben sympathische Stimmen und wissen nichts. Wir reflektieren über das, was wir tun und wissen nichts. Wir sind weder fröhlich noch depressiv, wir sind pumpende, schnaubende, sich dehnende, atmende Körper. Niemand kann uns unseren Körper wegnehmen, niemand kann uns unsere Sehnsucht wegnehmen, die in all unseren Organen glüht und uns den Weg nach vorn zeigt.

An meiner Körperhaltung kann man ablesen, dass ich nicht weiß, welche Funktion ich in der Welt habe. Ich schwebe wie ein Luftballon über der Stadt und hoffe, dass man mich nicht loslässt. Ja, wer hat mich überhaupt in der Hand? Dass ich noch existiere, ist wie ein Grinsen, das einem schönen Sonnenuntergang entgegenfließt. Ich darf nicht vergessen zu trinken, denn das DXM dehydriert. Der Wunsch, nicht zu sterben ist wichtiger als die Haut, die den Körper von der Welt abtrennt.

Ich habe ein Gehirn, so wie andere Menschen auch. Der Hinweis, dass ein DXM-Rausch mehr Wissen und Wahrheit bringen könnte, ist wichtig, ist ein Stück Schokolade, das man dem Selbstmörder auf dem Dach in den Mund legen kann. Ich spüre, wie mich mein Nachbar und Cioran und die Lieder die ich höre so prägen wollen wie ich als Kind geprägt wurde von Menschen und Gedanken und Musik. Die Abblende gehört zum Lied - so wie die Rundung eines Sessels zum Sessel zum Sessel zum Sessel. Da ist wieder das Echo der Euphorie.

Wenn man "eben grad" mit "damals" ersetzen würde, würde man sich die Chance geben, das Leben geräumiger zu machen.

Ich habe das Gefühl, den Text fertig zu haben. Ich habe das Bedürfnis, tausende Kopien davon anzufertigen und über die Stadt zu verteilen. Ja, sowas kann man machen, wenn man lebendig ist, fühle ich mich als ob ich in einem dunklen Schlafzimmer träume, ich fühle mich gehetzt von der Musik, als wäre die Musik mein Publikum. Ich glaube, ich habe alles richtig gemacht. Doch was nützt es?

Ich glaube auf DXM hat man die Aufgabe, eine Brücke zwischen seiner tiefsten Innenwelt und der nächsten, äußeren Welt zu bauen. Eine Straße, die man nehmen kann, wenn man von einem Zustand in den anderen kommen will. Das hier ist ein Spatenstich. Ich winke hektisch die Fotografen weg, die sich um mich herum in Stellung bringen.

Mögliche Nebenwirkungen der DXM an den folgenden Tagen:
- die Lust zu lügen, meist nur Kleinigkeiten; die Unfähigkeit die Wahrheit zu sagen ohne mich zu schämen, später aber extreme Scham für die Lüge,
- extreme Dünnhäutigkeit,
- die Vermutung, dass all meine Freunde wahnsinnig sind und mir gefährlich werden können,
- kleine Missgeschicke reiben total auf und erniedrigen mich (z.B. wenn mir Geschirr runterfällt, oder ich eine Mahnung von meinem Telefonanbieter erhalte oder meine Schlüssel nicht finde)
- die Lust mich der apokalyptischen Stimmung hinzugeben, die seit Wochen in diesem Haus hängt,
- die Erkenntnis dass es keine Musik gibt, die mir entspricht,
- das Gefühl, der Welt ausgeliefert zu sein,
- das Gefühl, nichts dagegen tun zu können, dass man permanent missverstanden wird.


DXM-Intervention IV, vom 2. Juni 2015.
ein schwarzer BACH AMENDE DES TAGES

Süße, melancholische Verlockung liegt in der Idee einfach zu versacken und die blöden Bauarbeiter über mich drübertrampeln zu lassen... Einfach die Zunge rausstreckend, lachend, schreibend, tanzend alles über mich ergehen lassen. Ich habe gerade einen Bach am Ende des Tages geöffnet, ein schöner leichter Bach, noch dunkler als das Blut in meinen Adern, von der Zimmerdecke tropfend auf mein weiches Bett, meine Augen schwarz vor Erregung, meine Bewegungen kommen aus der tiefsten Tiefe, ich zittere und versuche nicht die Nerven zu verlieren. Ich weiß nicht, wer zu mir gehört und wer nicht, es ist so einfach sich wegzustoßen und frei von festen Eigenschaften unters Bett zu kriechen und an einer Rose zu riechen. Diese kühle Heiterkeit, während uns bald die Bagger und Bulldozer umkreisen. Ich hätte es gern, wenn wir unsere Traurigkeiten aufrichtig zur Schau stellen würden. Es ist toll, dass es richtig ist, hier zu sitzen und zu wissen, dass sich niemand mit den stinkenden Socken beschäftigt, die ich hier ein Buchstabe nach dem anderen aufhänge, genau so toll wie jemanden an den Arsch zu fassen, den man auch umarmen würde und dessen modriges Geschirr man spülen würde ... Eine Violine sägt wie eine unterbezahlte Massage-Fachkraft an meiner Einsamkeit herum... Ich weiß nicht, zu wem ich gehöre und wer zu mir gehört... falls das nicht das selbe ist. Hier unten, auf meinem von dunkelrotem DXM und gleißender Barock-Musik erleuchteten Fußboden bin ich ganz auf mich allein gestellt, hier kann ich mich nicht belügen. Ich bin hier und schreibe in meine schwarze Tastatur, es ist kalt, die Musik ist sehr vorsichtig, wie gierige Frauen mit käsemondgelben Gesichtern in schwarzen Gewändern sich an mir vorbeischleichen und ich leide daran, die Freiheit, die meine Euphorie mir gibt, nicht ausgestalten zu können. Ich sitze hier, und manipuliere die Tastatur derart, dass sie meine unsichtbaren Worte sichtbar macht. Das ist meine Arbeit, wie Andere über den dunkelgrünen Amazonas eine Brücke bauen. Ich fühle mich wie ein Butler, der streng nach Vorschrift durch den Raum stolziert. Eine helle, klare Nacht. Fehler in der rechtschrteibung sinfd wie sabbern beim reden wenn man genommen hat substanz. substanz. substanz. ich reagiere auf substanz. tanze a.leine mit substanz. Man muss berauscht sein von dxm und cannabis und sich dann fragen: "wer bin ich?" diese leistung kann keiner uns abnehmen... was fängt man mit dem leben hier an, das ist die trommelnde frage...mit leuten angekuschelt sein und trommeln am rand der nacht? oh gott... das hier ist was ernstes.,... ich erkenne, dass das leben etwas ernstes ist..ok... was ist gerade passiert>? oh je eindeutig... total seltsam. rot. alles rot. total neben an. mit wem verbunden? mit irgendwem direkt verbunden. ich rede mit mir selbst- warum ist bach so klebrig? die tastatur wie buntes popcorn. tschau tobias... mach endlich mal weg... geh raus... schwarze dünne augenlider. hunger. der tag ist eine rosenknospe .. ich habe lust hinter allem was bach grad macht ein ausrufezeichen zu setzen. ich bin eine maschine, die dazu gedacht ist, lust zu bereiten. das leben soll unter allen bedingungen spaß machen. der auftrag ist: alle menschen eine bedeutung geben. alle berühmt machen. alle wichtig machen,. Violin Partita #3 in E, BWV 1006 - 3. Gavotte en Rondo - - - Es ist ganz einfach: alle worte sind brücken....dies ist ein haken an den ich mein leben hängen kann, bloß nicht daran denken dass man einen körper hat...alles scheint auf eine schmusige orgie hinauszulaufen, stelle ich plötzlich fest... alles scheint auf eine dunkle, gemütliche kuschel- und freejazz-orgie hinauszulaufen, ein euphorischer karneval der hoffnung. ich weiß immer noch nicht was genau passiert ist. ich fühle mich erleuchtet von verwirrung, ich schlafe ein.


DXM-Intervention V, vom 12. Juli 2015.

24-Hustenstiller-Kapseln von Silomat, die Stunden zuvor 2 Liter Grapefruit-Saft zur Verstärkung.
(Gedächtnis-Protokoll.)
(1)
Die Selbstverständlichkeit, dass etwas existiert, dem man sich stellen muss, verschwindet mit einem Rutsch und hinterlässt einen kalten, zeitlosen Schrecken in meinen Knochen, den ich noch niemals gefühlt habe, kochende Panik am absoluten Grund des Gehirns.
Man steckt in sich drin, in einem warmen, heißen, schwappenden, knacksenden Körper; zusammengedrücktes organisches Chaos wie eine unübersichtliche Großstadt während der allmitternächtlichen Rush-Hour. Der Mund gibt ellenlange Zischlaute von sich, die die Welt bedeuten, eine flache, taumelnde Welt, der ich mich entziehen kann, wenn ich die Augen schließe und die unendlich feinen, repetitiven, organischen Muster sehe, ein feines violettes Seidentuch an einer glatten, nach links hinten verlaufenden, unendlich langen Wand gespannt und von einem hellen weichen Licht von links und rechts bestrahlt, wie eine langsame HD-Visualisation eines Liedes. Der ganze Raum ist davon eingenommen, wenn man die Augen geschlossen hat - das eigenartige Gefühl zum Wesentlichen vorgestoßen zu sein...
Total verloren in einer traumartigen, gegenstandslosen Besessenheit, düstere, hypnotische Euphorie am äußersten Rand des Lebens, als habe man die ultimative Rückseite des Lebens entdeckt, den Keller des Bewusstseins, in den man gelangen kann, wenn man eben diese Droge nimmt. Der wahrgewordene Alptraum vom endgültigen Zusammenbruch. Es ist passiert.
Total schmierige, schleimige Hände, sie kneten sich. Ein intensiver, weicher Druck pulsiert durch das Gehirn; es macht Spaß regungslos in der Unendlichkeit des Augenblicks zu hocken und sich dem inneren Treiben hinzugeben.
Nichts zählt. Es gibt nichts zu tun im Leben.
Komische Geräusche mit dem Mund machen und Schwitzen, warum mehr von einer Existenz verlangen, die derart unbegründet ist? (Fußnote 3)
Das alte Ego kommt hinten vorbei und macht mir bewusst, dass Lisa hier ist. Sie lacht über manches was ich mache/sage. Ich weiß nicht, ob sie mich wirklich versteht, denn sie hat nur Bier getrunken. Ich kann nichts Sinnvolles sagen, ich kann dem euphorischen Chaos, das mein Kopf in den schwerfälligen Körper strahlt, keine Bewegung entgegensetzen, die mich nach oben bringen könnten.
(2)
Mein Körper ist das Zentrum meines Universums und steckt zur Hälfte in meinem Unterbewusstsein fest. Mein Gehirn ist unerschütterlich wach, nimmermüde und freundlich weich wie eine Hand, die mir gereicht wird. Es schüttet Panik und Glückseligkeit aus, aber es gibt kein Ego, das ihm erklärt, was davon gerechtfertigt ist. Ich erinnere mich entfernt daran, dass ich entspannen kann, weil ich ja bloß bei Lisa bin und nicht in der Schule unter den Augen der Anderen. Ich muss niemandem etwas erklären, ich muss keine Entscheidung treffen. Trotzdem fühle ich mich ausgeliefert diesem grundlegenden Grauen, das meine Existenz bedeutet. Ich kann mich nicht dagegen wehren, dass ich etwas tun und lassen muss, dass ich genau in diesem Körper mit genau dieser Wahrnehmung stecke. Es gibt keine Zukunft, die meine Phantasie dem leeren Moment entgegensetzen könnte. Ich bin ein schmieriges Monster, sitze wie in einer Grapefruit ganz oben auf der Bergstraße des Dorfes, in dem ich geboren wurde.
Ich vermute, dass mein Gehirn in den Zustand katapultiert wurde, in dem es sich befand, als ich mir zum allerersten Mal bewusst wurde, dass ich existiere, an irgendeinem dunklen gemütlichen Fleck des Universums, ganz unten, allein, schutzlos und ohne Aufgabe.
(Fußnote 3)
Mit seinem Leben nichts mehr anfangen als das hier, und das für alle Zeiten, funktioniert nur, wenn das Ego nicht mehr aus den Augen schauen darf. Das Universum sieht anders aus, wenn das Ego nicht mehr im Sattel sitzt. Eine Möglichkeit ist, es mit bestimmten Drogen aus dem Sattel zu taumeln; sie simulieren den Wahnsinn, den das Gehirn loslassen würde, wenn es begreifen würde, dass du nichts zu tun hast. (Fußnote 4)
Plötzlich kannst du nicht ertragen, dass du gezwungen bist, etwas zu sein und zu tun und zu denken. Das Gehirn ist gewohnt, sich mit Dingen zu beschäftigen, die außerhalb des Körpers geschehen, es ist nicht darauf trainiert, sich derart mich sich selbst zu befassen.
(Fußnote 4)
Als gäbe es eine höhere Instanz, die dich in den Sattel gesteckt hat. Als würde man plötzlich begreifen, dass man nur in einer Art Simulation steckt. Vielleicht stehen gleich Bürokraten oder Elterntiere oder Lehrer neben mir, um mich zu fragen, wie ich mich unerlaubt an den Apparat wagen konnte. Oder ich erinnere mich gleich daran, dass ich nur ein träumender Behinderter oder Mörder oder Geisteskranker bin, irgendein kleiner, dummer Schwächling.
Vielleicht stehe ich kurz vor meinem Ende, aber das macht nichts. Ob ich jetzt oder später sterbe, macht absolut keinen Unterschied. Diese Erkenntnis erzeugt ein höllisches Schuldgefühl.
(5)
Scheinbar können die Leute mit dieser Droge die Tür aufmachen zu einer anderen, viel realistischeren, brutal realistischen Ebene. Vielleicht eine Tür zur einzig möglichen Religion. Hat Lisa die Videos gelöscht, die zeigen wie mein Intellekt unter DXM einen epileptischen Anfall erleidet? Sowas gruseliges hab ich noch nie geäußert. Induzierter Wahn. Mein Gehirn birgt gigantische Gefahren für mein Leben - und Chancen, so ermahnt mich immer wieder das Bild von William S. Burroughs an der Wand.
Ich höre ein warmes, sanftes Lied einen Sommerregen beschreiben, während ich an der einzig relevanten und unbeantwortbaren Frage schlucke: wie stehe ich zu dem, was mir gegeben ist und wo will ich damit noch hin? Die ereignislosen Tage und Wochen und Monate lassen meine Blicke nach Innen schweifen. Wer oder was kann sie nach außen lenken?
(6)
Nach dem gestrigen DXM-Desaster bin ich sehr wirr und instabil. Ich kann kaum Sätze formulieren. Totale Vernebelung. Ich habe eine stabile Distanz zu allem, ich spüre, dass ich in der Welt bin, ich stehe im Universum, ich glotze für eine kurze, vielleicht unbedeutende Zeitspanne in die Existenz rein. Ich bin ein beseelter Gegenstand. Nein - ich bin ein fester Gegenstand, in dem unendlich viele immaterielle Gegenstände (neuronale Zustände) um Geltung ringen. Die Distanz lässt mich mehr Möglichkeiten sehen. Ich befinde mich zwischen allen Menschen, zwischen allen Ereignissen. Ich verstehe, was andere Leute antreibt. Ich möchte mit keinem von ihnen tauschen. Ich verstehe, warum manche Mystiker sich "unten" auf der Erde fühlen. Oder hängt mein Bewusstsein schief? Mein Weltbild könnte in ein Weltgefühl zerfallen...
(7)
Wieviel von meinem Gehirn hat Google schon erfasst? Mancher kann sich nur noch an Google wenden. Mein Telefon ist mit dem Internet verbunden, liegt ein paar Zentimeter unter dieser Zeile und spielt ein Video von Amon Tobin ab.
(8)
Mit allem was ich schreibe, vertiefe ich nur die Tatsache, dass es für mich nichts Existentielleres gibt als Atmen, Essen, Schlafen und Schreiben. Ich frage mich, ob meine Eltern einen anderen Begriff für "existentiell" haben und im Alltag benutzen... jetzt wo ich weiß, dass hinter dem Alltag das Grauen der individuellen Existenz alles unterhöhlt - diese Unterhöhlung ist Grundlage des Alterungsprozesses.
Der Gedanke, dass die Summe all meiner erlittenen Qualen kleiner ist als das Leid bestimmter Menschen an einem einzigen Tag, will mich trösten, kann mich trösten, aber lässt mich doch nie richtig aufatmen.
Es stimmt, dass das Gefährliche an Drogen ist, dass man nie wissen kann, wie sie die unbewusste Seite beeinflussen. Aber manche Drogenkonsumenten nehmen diese Gefahr in Kauf, weil sie wissen, dass die Alternative dazu bloß ein Abstumpfen und Erkalten wäre. Ein erfolgreiches, bedeutungsvolles Leben mindert die Substanz ähnlich wie gewisse Drogen. Alles mindert. Die Frage ist, was und wieviel du wie lange mitbekommen willst.
Ich rette einen Käfer, der in meinem Trinkglas ums Überleben kämpft. Meine Ehrfurcht vor dem Leben anderer Wesen ist in den letzten Monaten größer geworden. Ich bin eigentlich auch nur ein Käfer auf der Suche nach Fressen, Schlaf und einer die Leere auspolsternden Erkenntnis.
Ich muss unbedingt genau herausfinden, ob es um mich schade wäre, würde ich plötzlich und für immer verschwinden. Wie sehen mich die Anderen? Wie bekomme ich Leute dazu, etwas in mich zu investieren?
(9)
Wenn ich in der Woche mehr als einmal DXM nehme, rutsche ich immer in eine heftige Depression, totale Erschöpfung, kalter Nihilismus, der tausend Kehlen zuschnüren will. Vielleicht kann Cannabis dem etwas Frühlingsfrische entgegenstemmen. Der Einkauf im Edeka ist dann auch wieder sehr lustig, bunt, weich, entspannt. Lebensglück, gesteigerte Aufregung, alles reizt zu schönen, kühnen Gedanken, ich finde mein Gesicht im Spiegel sehr schön, freundlich, gesund.



VI
(halbwegs gescheitert)

Ich sitze in einer leeren Kneipe, trinke mein erstes Bier dieses Jahres, es wird Frühling und ich lese den Brief, den ich an mich selbst geschrieben habe, um mich zu beruhigen, wenn mich ein von Cannabis und DXM hervorgerufener Panikschub aus dem Konzept bringen will. Es ist schließlich wichtig, erstmal anzukommen: "Es ist nicht schlimm, sich ab und an vom Ich zu entfernen. Es gibt eine Zukunft, in der du wieder bei dir bist. Dort ist kein Ziel nötig oder eine Aufgabe, es reicht die Lust an den Sinnen auszukosten. Ekstatisches Bewusstseins-Fleisch. Hier gibt es Gegenstände die nützlich sind, um das Leben angenehmer zu machen. Der Ernst der Existenz geht nie weiter als ein fröhlicher Popsong aus den 70ern. Get right back to where we started from. Die Verkrampften entkrampfen sich und bekommen Lust auf eine dramatische Veränderung der politischen Verhältnisse. Generalentspannung entfacht Phantasie. Es ist nicht lächerlich, sich eine bessere Gesellschaft zu wünschen und alles dafür zu tun, dass eine Veränderung möglich ist. "So wie das Meer ist das Leben, ewige Ebbe und Flut ... Du musst entscheiden wie du leben willst, nur darauf kommt es an!", Hildegard Knef verbeugt sich und stolpert elegant von der Bühne. Ich bestelle noch ein Bier und versuche, eine Weile an nichts zu denken. Unmöglich. Ich bin gezwungen, an mein Leben zu denken.

Die Bedingungen haben sich weiter verschärft: eine neue Wohnung, widerliche Mitbewohner, die stinken nach nassen Pferden und rotzen auf den Boden und essen immer den selben Fastfood-Shit und ich hab zu wenig geschlafen, deshalb freue ich mich, heute an Gras gekommen zu sein und wie Anfang des Monats zwei Packungen Silomat-Hustenstiller. Ich zögere etwas und glaube, erst etwas Interessantes mit meinen Möglichkeiten zu machen, wenn ich das Zögern überwinde mit Gedanken wie "Das schlimmste was passieren kann ist..." Ich weiß nicht wie der Satz weitergeht. Deshalb muss ich einfach weitergehen. Das schlimmst, was passieren kann, ist....

Zuhause angekommen. 23:40 Uhr. Alle 24 Kapseln sind in den Magen gefahren zu "Love makes me do foolish things" von Martha Reeves. Insgesamt 12 Euro bezahlt, wie für eine Zugfahrt nach Weimar und zurück. Jeder Ausflug ist anders, und auf manchen scheint man einen derartigen Skandal aufzudecken, dass die ganze, zumindest westliche Zivilisation ins Stocken geraten würde, wenn sie die gleiche Erfahrung mit der Droge machen und ihre Konsequenzen daraus ziehen würde. Der erste Skandal, an den ich mich überhaupt erinnern kann, war für mich der Tod. Für einen anderen Skandal hatte ich schon lang die Augen offen: den Skandal des Ichs, das ein noch viel großeres Geheimnis ist. Behauptung abgeschlossen. Irgendwie stehen diese beiden Skandale in Zusammenhang. Vielleicht komm ich heute Nacht weiter. Puh, ein bisschen schlecht ist mir. Hatte die letzten 8 Kapseln aufgebrochen und in Wasser gelöst, absolut widerwärtig, vielleicht kotze ich meinen Fahrschein wieder raus. Bäh! Ich esse etwas Ingwer. Oder auch nicht. Ich freu mich so auf den schwitzig-schmierigen Skandal, den ich im hitzigen Höhepunkt des Rausches erfahre.

Mein Bewusstsein ist ein neurochemischer Eintopf. Ich werde matter und der Blick verschwimmt. Wird mein Herz auch diesmal diese Anstrengung mitmachen? Ich fühle mich so als würde ich nicht mitkriegen, wie ich auf einem Motorrad mit 60 Sachen einen steilen Berg herunterrase. Wie werde ich das Kotzen gleich feiern! Es wird immer wärmer und ich hab die klare Vorstellung, dass Leute in mir fröhlich schreien und mich erheben über den alltäglichen, glanzlosen Unsinn und ich sage mir, dass ich keinen Fehler gemacht habe. Es fühlt sich so an ,als würden mir alle Leute eine Frage stellen, als wäre ich im absoluten Zentrum des Geschehens, als müsste ich mich permanent rechtfertigen. Ich höre nicht alles von der Musik, die im Hintergrund läuft. Bestimmte Instrumente sind einfach weg, der Song ist viel geräumiger, ich höre ihn mir von unten an, ich steige in ihm herum, das hier ist ein ernstes Lied, alle Musik ist ernst und heiter. Sollte es zumindest sein, hier wird die Stimmung jedenfalls sehr düster plötzlich. Was bedeutet es, wenn mich jemand ernst anschaut? Hat er ein Recht auf mich? Muss er mich nicht für meine Ratlosigkeit bedauern?

Ich beobachte Kotzefühl. Was noch? Ich kotze langsam in die Teekanne. Die Mitbewohner leben viel zu nah. Wer bin ich? Was mach ich mit meinem Leben? Was fang ich mit mir an? Die Fragen zerren mich nach oben. Die Musik ist absolut ernst und lieblos, ein gespenstischer Druck, ich fühle mich extrem bedroht und glaube, dass ich gleich auffliege, ich werde gleich für immer in eine furchtbare Hölle geschickt. Himmel und Hölle sind in uns - nach all den Jahrtausenden der Suche haben wir sie gefunden. Wofür werde ich bestraft? Ich lebe unter den Blicken der Mutter, die so kalt sind, dass ich weinen könnte. Kann man so sehr der Liebe entbehren, dass man glaubt, gleich zu sterben? Wer hätte gedacht, dass es so gefährlich sein kann. Meine Hände kommen mir so klein vor plötzlich, ganz kleine, schmierige Hände, ich stelle mir vor wie mich meine Mutter vorwurfsvoll, enttäuscht, böse anschaut. Sie will mich erschlagen. Weil ich unfähig bin, etwas mit der Materie hier zu machen, in die ich gestürzt bin. Was ich in mein Gehirn tue ist eine öffentliche Frage scheinbar, etwas sagt mir, dass andere Menschen über mich verfügen.
Ich höre so viel Düsternis und Feindschaft und Vorwürfe aus den Liedern. als würden sie bitter sarkastisch sagen wollen: "Du hast es jetzt endgültig übertrieben, du weißt was jetzt kommt, du bist nicht mehr zu retten. du wolltest es ja, du wolltest es ja. Es ist nicht schlimm, du wirst sterben. Das hätte jetzt nicht sein müssen, nimm es mir ruhig übel, dass du mich enttäuschen kannst, du bist wie du weißt, nicht in der Position, zu urteilen. Niemand wird dich jemals lesen. du wirst niemals eine Bedeutung für irgendwen haben."
Etwas Unheimliches bedrängt mich. Immenser Druck im Brustkorb. Ich habe das Gefühl, schonmal gestorben zu sein. Vielleicht wurde ich in einem früheren Leben hingerichtet von einer fetten Henkerin oder dies ist nur wieder eine Metapher für die Kälte der Mutter, liebe Schüler, vergesst nicht, es gibt immer mehrere Ebenen, das ist ja das spannende! Lasst euch anspannen! Es wird gute Noten regnen wie Blumen! Ich geb euch alle ein Eis aus, wenn ihr mir ein bisschen zuhört! Ich bin euer Freund!  Hört Euch zur Einstimmung bitte meinen neuen Song "Der Brandstifter" an!

Ich interessiere mich plötzlich für Kommunikation. Wie erleben andere Leute ihre Existenz? Und ich meine ganz genau: was macht Euch Spaß? Wie würdet Ihr den Staat verändern? Wie die Mentalität in dieser Stadt beeinflussen?

Das Ich stabilisiert die Wirklichkeit. Das ist vielleicht der Kernsatz all meiner bisherigen Drogen-Erfahrungen. Ohne Ich, das ihm eine bestimmte Außenwelt strukturiert, beschäftigt sich das Gehirn mit anderen Bewusstseins-Ebenen. Das Ich ist ein mögliches Fenster in die Welt. Es verpflichtet uns zu dieser Welt zu stehen. Ich schaue aus dem Fenster in den Hinterhof wie aus meinen Augen in die Außenwelt und frage den Kater, was wir beide mit unserem Leben anfangen wollen. Er kann mir nicht antworten, weil er keine Worte kennt, und deshalb hat er auch keine Werkzeuge, um ein Ich zu produzieren, denn ein Ich ist nichts anderes als ein sprachliches Konstrukt. Das Wort "Ich" suggeriert, dass es ein Ich gibt, aber eigentlich zeigt es bloß auf etwas, das es gar nicht gibt.

Die visuellen Effekte bei geschlossenen Augen (zarte, atmende Teppiche aus rotem, blauem Licht, geometrische Strukturen und Räume) passen sich der Struktur der federleichten Kopfschmerzchen an, die das Gehirn massieren. Sie sind polyrhythmisch; überlagerte Ebenen; grobe und fragile, wässrige Strukturen, die sich auf die Außenwelt übertragen, wenn man die Augen öffnet.

Ich befinde mich in einem weit nach hinten geöffneten Moment, ich bewege mich nicht in der Zeit voran, sondern hinein. Möglicherweise fesselt uns das Gefühl, uns in der Zeit nach vorn zu bewegen, an unser Ich. Das Ich hält sich an Begriffe, während es von der Zeit durch den Raum geschleift wird. Das Ich ist ein Filter, den das Kind aufbauen musste, um mit der Welt, wie sie von der Gesellschaft durch Worte und Termine definiert wird, klar zu kommen. Unsere subjektiv wahre Welt wird von unserem Zeit- und Ichgefühl entworfen. Das ständige Erwarten und Berechnen und Voraussehen und nicht zuletzt alle gesellschaftliche Notwendigkeiten verhindern, dass wir uns im Moment verlieren, wortwörtlich: wir verlieren unser Ich, wenn wir nicht mehr aus einer bestimmten Vergangenheit in eine bestimmte Zukunft vorzustoßen meinen. Wenn uns das Gedächtnis an diese, an alle Begriffe abhanden kommt, verlieren wir mit ihnen die Anziehungskraft, die uns an die übliche Realität bindet. Das ist so schwer zu glauben, weil es so schwer ist, sein Ichgefühl loszulassen und das Gespür für das zu verlieren, was richtig und falsch ist.



VII
7.9.  (diesmal fröhlich)

Fröhliche Musik kann dich nicht beruhigen,
denn auch zu fröhlicher Musik kannst du sterben.
Alle deine Hoffnungen sind nicht angebracht,
nichts von dem was du dir vornimmst, wird sich erfüllen,
aber bist du da so verschieden von Anderen?
Vergleiche dich mit Anderen!
Es ist nicht klar, was sie für eine Bedeutung für dich haben.
Deshalb ist die Angst vor Ihnen angebracht.
Du bist eine Maschine und kannst nicht auf alle Sentimentalitäten Rücksicht nehmen.
Ohne Ich könnte sich der Körper rächen für die Jahre lange Erniedrigung.
Es gibt keinen Gott - also darf es kein Ich geben.
Niemand ruft mich.
Der Text kann nur verstanden werden, wenn man sich von Musik verprügelt fühlt.
Im DXM-Rausch erfährt man, dass es an die Substanz geht, wenn man die Dinge ernst nimmt.
Etwas muss sich aus der Tatsache ergeben, dass ich existiere.
Was soll folgen?
Was soll jetzt folgen?
Vermutlich fährt der Zug nicht nur in eine Richtung.
Solang ich kommunizieren kann, will ich jedes Übel auf mich nehmen.
Mein Gehirn kann die Struktur des Liedes als Wirklichkeit annehmen.
Während man aufwächst, richtet man sich in einer Wirklichkeit ein wie als krabbelte man auf ein gemütliches Hochbett am Ende eines verwirrenden, zerfließenden Tages ohne Struktur. Gebunden an Gesichter und Gerüche und Musik und einer warmen, vibrierenden Lust steuern wir in einen Zustand, den wir als Ich definieren. Gerade wird mir seltsam schlecht flach im Magen, eine zitternde Flachheit, die ganz entspannt und freundlich mein Wesen durchdringt. Die Lust langsam und entspant mit den Zähnen zu knirschen, die weich und warm und fecht sind. Ich habe einen eigenen Rythmus, den ich der Musik entgegenwippe.
Es könnte ja jetzt jemand die Kontroleübernehmen, aber das Gras entsetzt erstmal alle, sie setzen sich erstmal alle auf eine klebrige Folie und sind gerührt davon, das überhaupt etwas passiert, gerührt darüber, dass überhaupt etwas existiert, wie ein Behinderter, der sich irgendwie freut, dass er existiert? oder ist da gar keine Euphorie? Was ein Rausch definbiert ist die Frage, was den Rausch definiert? Das Dröhnen, das fette organische Atmen, Tom Waits hat die Kontrolle über meine Bewegungen, ich binj genau der Kerl, Tom Waits, oder nein,.... entspannen...Wo bin ich gerade taumelnd drübergestolpert? Mein Gehirn pumpt ganz feierlich, fett, bärtig, wie während einer Werbeeinblende. Die Musik kitzelt euphorisch durch den Kopf, während ich auf und ab mich bewege, total in der Gegenwart, irgendwie erwarte ich die Ohrfeige des Vatzers mit Brille, es gab einen Vater mit Brille und einen ohne... Ich bin da auf etwas gestoßen... Das ist ja sonderbar. Ich denke, dass es so ist. Also ist es so oider? Genau so real wie die Buchytaben auf der Tastatur... Was haben wir denn jetzt? Wie funktuioniert das? Ich konstruiere die Wirklichkeit an meiner Schreibm,aschine, also meiner Tastatur, ich erzähle mir die Wierklichkeit. Ich freue mich dass ich das alles hi8er ychreiben kann-. Ich gestalte die Wirklichkeit, alles was ich tun will, kann ich tun, der Traum ist die wirkliche Realität.. das ist es, dahin drängt mich No Reply At All, ich soll hinschuaen, da hin!!! Der Traum ist genau so real. Oder? Alles ist real? DDu brauchst nicht weitermachen... Du kannst aufhören... Hast du es verstanden? Jaa? Du kannst aufhören... Hör doch einfach auf. Hör auf das zu tun, was du bisher tust. Du bist in dieser Rolle drin. Du eilst irgendwo hin... ja wohin? Du bist total erhoben, total berauscht... Das Lied wahr so gut, du bist an der absoluten Spitze, du schie0ßt gerade aus., dein Kinn ist angenehm durchblutet, das Fenster ist offen, totale Euihphorie, sowas schönes, das ist das Ruhekissen des Lebensd. Und wohin? Es ist egal? Absolut egal. Belib einfach hier... ;:-)Ich sitze in dem entspannten Gefühl meines Gesiuchts. Das ist die Wahrheit, die mit einem Porsche angerast kommt aus einber Werbung aus den 80ern.
Ich unterlasse es einfach sozu schreiben wie ich bisher geschrievben habe. Man kann den Körper auch noch ganz anders benutzen-.... das ist die Ausage... Man kann sich kaum halten... Es ist eine sanfte Euphorie, schwingend wie Sledgehammer... Wenn du jetzt beim Lesen verdrießt, dann sitzt du wieder nur in der Patsche... verytehxst du? Wenn du diesen Text bewertest, bist du wieder in der Patsche. Das ist der Zugang, dieses bücherne Metall oder metallene Buch, es ist der Schlü+ssel... Ic h tu nicht nur sop, es geht hier um was echt Wirkliches, ich bin nicht nur ein schriftsteller der was schreibt... ich bin was anderes... ich bin was anderes... ja aber was bin ich denn?? die luft zieht sich zusammen, dass Lied geht ängstlich auf abstand... warum ... ja... so jetzt ist e4s nämlich raus... Irgen dwas ist grad passiert... ich bin an irgendwas gedrückt... ich identifiziere mich sehr gut mit der tastatur... ich bin diese tastatur die ich bediene, ich bin die tastaturt die ich bediene, das alles hier bhin ich, schreibe ich, während ich "sledgehammer" herausgetragen werde, das lied mit schnurrbart wird rausgetragen... ich werde rausgetragen...
Was ist gerade passiert? Ich habe etwas abgespeichert als "Durchbruch"... Das muss da hinten sein. Das alte Ich meldet sich zurück und zweifelt... Ich grinse wie Thomas und verliere mich immer mehr in der Welt, in der ich schreibe. Ja, ich bhabtte gerade den Halt verloren, nein ich hatte den Halt gehabt, ich bin augf dem richtigen weg, ich muss mein Ich an die Tastatur anpassen, ich muss die Struktur meiner Wirklichkeit an die Tasten anpassen. Ich kann auch anders mit der luftigen Maschine umgehen, willst du dass ich falle? Ich könnte aufhören... da war ich stehengebleibene... ich weiß nicht mehr worum es geht, es muss weitergehen oder? muss es weitergehen? kann ich mich ins hier und jetzt vertiefgen? muss die musik fragen was möglich ist. schreibe unglaublich korrekt dabei kommt es mir vor als würde ich nun was wollte ich schreiben ... ich haben wörter die ich benutzen will... da das hier... ich benutze wörter auf einem rythmus,... ich stolpere und mir wird schwindlich, wenn ich nicht an worten hänge oder an oben und unten.... oder ich bewege mich einfach nur ich bewege mich und die bewegung hat keinen sdinn ich bewege michuz ich schreibe ich bewege mich ich schreibe ich bewege mich ich schreibe ich bewegemich ich schreibe ich bewegemich ich schreiube ich bewegemich ... mich ich bewege mich.... (geschreiben zum finale von steam von peter gabriel... wie auf einer werkbank, verschüttetesd gras, elfenbeinturm, i cant dance... egall.. alte phrase... ich bin bereit das zu sein was mir gesagt wird. ich biun nur wahrnehmung von dingen, die passieren. oh gott.. was heißt das? ich muss ide mUisk ändern, i cant dance rappt mir in die parade und ich möchte mich gehen lassen und schmelzen und ich weiß dass ich fest zu mir gehöre deshalb schreibe ich das alles für mich auf denn es gibt nichts was ich sionst mit der existenz anfangen kann als zu dokumentieren dass es mich gibt. ich bin etwas, das ins universum schaut... und was ich jetzt damit mache, ist wessen frage? wessen aufgabe? das ist das ganze dilemma... zumindest auf dieser ebene.... ich glaube, ich schreie wie eine gelbe fahne schräg in den holzwind mein repetatives i cant dance und mein ganzes gesicht wird vom straßenlärm nach hintengezogen in elektrischen welllen die vom bein aus kommen. es ist ganz einfach zu friday im in love. das gefühl, kopfhörer aufzuhaben und nicht zu hören, was ringsherum besprochen wird. mitten auf dem markt. ein schöner freundlicher sonntagshimmelblauer markt. auf dem boden angekommmen, entspannung. wollte ich nicht das lied wechsen? iuch mag total, wie der rausch mich im grriff hat. wie er mich erhebt. wie er mich frei atmen lässt, mich aufrecht sitzen lässt, alles ist eine schöne geordnete welt, ein setzkasten, bestehend aus buchstaben, aus tastatur. alles besteht aus tastatur. der bart des präsidenten besteht aus tastatur und ich merke nicht wirkliczh wie ich ich leertaste drücke beiukm schreiben, wenn ich schreibe, nehme ich wahr, dass ich schreibe, aber vielleicht geht das in eine andere richtung. vielleicht erzäähle ichz hier in diesem Zustand nur, wie ich den Raum bewerte, den dieses leere Blatt bedeutet, das ich im Zeitraffer zuhänge mit Buchstaben., ich hab einen Z-Kopf und boys dont cry. Ich knirsche mit den Zähnen, taste auf die Tasten und bin eingebunden. Warm eingebunden in irgendwas. Worin bin ich eingebunden? nZumindest... na? ja? Zumindest woran bin ich gebunden? Was soll ich tun? Es gibt hier nichts für mich zu tun... außer wahrnehmen....

Wie soll ich sein? Welche Eigenschaften soll ich hbane? Der ganze Satz ist ein löchriger Schwamm, der sich gut anfühlt. Nein, es ist nur die Tastatur, die sich so anfühlt - oder ich sage das einfach nur so, um etwas zu sagen von dem, ws ich gerade tue. Hofffentlich hab ich das abgespeichert, weil es ist total wichtig. Die Tastatur ist nur ein Mittel, mich zu erhalten. Ich bin die Tastatur, ich kommuniziere mit mir selbst. Die Tastatur ist mit allem VerbundenwasIchsagenkann, solbst wenn es so eine schmierige Seife ist wie hier... Ic h bin jetzt nicht gebunden an mein Ich, ich kann freidrehen, ich taumeln, ich verliere die Grammatik, hier sieht die Welt anders aus, oder? Ja, ganz gewiss. Bringt Euch das was? Was soll ich jetzt machen? Jaaaa!!!! Das ist die Frage... Was mache ich jetzt? Ich bin total befreit und klar.... Ich bin einfach ein Mensch, ein Ding der Möglichkeit. Was fangt ihr mit mir an? Welche Funktion habe ich im Großen und Gnazen? Keine... Deshalb liest mich niemand....ich bin ein Niemand..... ich weiß nicht, was ich noch schreiben soll... ich bin einfach nur ein niemand, der herumwohnt und irfgendwann stirbt...so wie jeder andere auch... es gibt nichts mehr zu erzählen.... i turn my face to the highway... ...

Ich glaube das ist der schönste Zustand bisher. 12 Hustenstiller, ein bisschen Gras, ein offenes Fenster, ein sonniger Tag, schöne freundliche Wolken, die Welt funktioniert auf ihre komishce Weise, es passiert einfach irgendwas.... und gerade jetzt ist es richtig so ... also man kann sagen: ja, hier kannst du bleiben, jetzt kannst du es sein lassen, zu schreiben, zu arbeiten, irgendetwas zu tun.... Du bist an deinem Ende. Glückwunsch.

Welches Recht hab ich, dich überzudosieren? Welche Möglichkeiten sind nichts für mich? Welches Recht hab ich, mit meinem Gehirn zu spielen? Welche Katastrophe bahnt sich an? Welches Recht hab ich, meinen Humor und mein Talent zu verlieren? Wo gehöre ich hin? Die Antwort mein Freund, hat das Laubblasgerät vom Gehweg geweht.
Kann die Pflicht ich mir geben, alles zusammenzukehren? Sollte ich den Bus da nehmen? Oder kann die Pflicht ich mir geben, alles verwildern zu lassen? Den anderen Bus etwa? Oder kann die Pflicht ich mir geben, ständig alle Rollen zu wechseln? Den bunten Bus dort? Die Antwort, mein Freund, hat das Laubblasgerät vom Gehweg geweht.
Etwas Seltsames geht in mir vor, ich verliere alle Bindung zu all meinen Gedanken und all meinen Handlungen. Etwas Seltsames geht in mir vor, ich spüre die Lust, nie wieder etwas zu behaupten. Etwas Seltsames geht in mir vor, mir ist das, was ich grad tue, so dermaßen peinlich, jeder sieht, was ich damit versuche zu erreichen. Jede Rolle kann durchschaut werden, ich kenne all Eure Absichten, die ihr mit dem verfolgt, was ihr tut! Ich habe Euch alle erkannt! Ihr tut alle nur so, als würdet ihr euch ernst nehmen! Etwas Seltsames geht in mir vor, so ein dunkles Brodeln in den Eingeweiden, wie ein entsetzlicher Sturm der sich über der Stadt zusammenbraut. Ich bin so entsetzlich gelangweilt und glühe von Aufmerksamkeit aufgepeitscht jeder grammatikalischen Form entgleitet. Etwas Seltsames geht vor, sämtliche Muster werden gestört, aufgeweicht. Etwas Seltsames geht in mir vor, der Kaktus leuchtet, der Rasenmähermann schaut böse, der Eiswagen bimmelt, eine alte Frau läuft nervöser als sonst über die Straße. Und der Rasenmähermann fühlt sich von mir bedroht, ich steigere mich in die Musik hinein, die mein Organismus suggeriert, während das Spülbecken blauen Schimmel ansetzt, der meinen täglichen Besuch über meine Träume informiert und der Nachrichtensprecher trägt ein ehrliches Gesicht in einem Dickicht aus Palmen und Farn und Agaven und Mangobäume, die deine Mutter uns überlassen hat, als wir in ihr Attelier ziehen durften. Manchmal ergeben sich schöne Dinge in dieser hässlichen Stadt. Vor meinem inneren Auge sehe ich genau, wie mein Buch zu schreiben ist, ich habe endlich eine Vision von der Struktur meines Buches: ich passe sie an die Struktur meines Lebens an. Depersonalisation ist nichts anderes als ein Reset-Knopf. Drück Ihn ein paar Mal, bis sämtliche Programme, die deine Eltern und die Schule und deine Freunde und all die Kleinigkeiten deines Alltags, kurz: die ganze Stadt in dich geschrieben haben, gelöscht sind. Dann wirst du das Bedürfnis haben, diese Stadt mit deinen Freunden ganz neu zu strukturieren. Die Stadt ist ein Sandkasten für jeden! Mein Redeschwall von absoluter Einsamkeit umhüllt, knicke ich gegen die Abenddämmerung an meinem Fenster, sehe die graue, sehnsuchtsvolle Stadt, in der graue, sehnsuchtslose Menschen auf irgendetwas warten. Ich möchte daran glauben, dass es hier etwas zu tun gibt! Je mehr ich daran glauben muss, desto enttäuschter stelle ich mir das Gesicht meiner Mutter vor. Diese dumme Fotze!

Am Grund der Droge erkennst du nur, dass du dich fragst, welchen Gehirnzustand man als die Realität anerkennen soll. Die Musik scheint das Urteil zu beeinflussen. Ich spüre, dass echte Hände die Musikinstzrumente bedienen. Nein, ich tu so, als würde ich das spü+ren. Und mache es damit erst real. Dieser Satz ist glänzendes Parkett. Das kann man so sagen. Das Gehirn muss es sich nur so zurechtbasteln. Kunst ist demnach ein Mittel, um zwischen beiden Welten zu kommunizieren. Verstehst du? Diese Realität, in der du das liest, ist nicht die einzige wirkliche. Das sage ich wie das grasige Gefühl, das in meinem Kopf lieb und geduldig knistert wie die Flüchtlinge, die endlich zu uns kommen können. Sie kommen endlich zu uns, sie haben überlebt und landen gesund und sicher bei uns. Ich bewege mich wie ein Fisch in weinroterm Kortanzug an einem Hotelfenster auf und ab und tippe etwas in die Textdatei, damit ich bewertet werde. Alles was wir tun machen wir, um Dinge zu bewerten und bewertet zuu werden. Ich werde dazu beitragen, dass man die Wirklichkeit erkennt, nein anders, indem ich mir die Wirklichekit erkläre mit meinen Texten, erkläre ich sie mir, mir allein, so macht es jeder Mensch auch und deshalb glaube ich einen Buchvertrag verdient zu haben hier sehnsuchtsvoll schwelgend in langsamen Wogen der Euphorie zum Ende von Cinema Show von Genesis, total benommen und trotzdem etwas erfassend. Man sieht vermutlich nur, was man sehen will. Ich führe nat+rliche Bewegungen zur Musik aus, die einzig wahre Art zu7 sein. Etwas trägt mich, das mehr ist als mein Wille, etwas weiches, ambivalentes, asexuelles, ein warmer, rhythmischer, euphorisch leerer Zustand. Sanfte Unordnung, wie ein leichtes Windchen im Raum. So viel Energie und Entspannung wie im Traum. - Ich stehe kurz vor meiner Berufung. Bald werde ich berufen. Ich bin bereit zu empfangen. Auf dem weich-flatulierenden Zenit der von Musik getragenen Euphorie meint man, dass nur Musik existiert. Worüber denke ich gerade nach? Es gibt keinen Grund, dass ich hier bin. Die Gesellschaft sagt in ganz vielen Dingen: nein nein nein zu uns. Was habe ich hier zu suchen? Was mach ich überhaupt hier? Das ist die große Frage.... Ist es so einfach? Warum erschlägt mich die Einfachheit? Oder tut sie es gar nicht? Wo steh ich? Habe ich mich gerade nur in Worte geschraubt? Bin ich einfach die falsche Richtung gegangen? Schreiben ist wie abends der Mutter den Tag zu beichten in weichen wogenden Betten. Davon erzählenb, dass man einen Freund gefunden hat, den man liebt. Diese Liebe. Dieser Kaugummie zwischen den Zähnen.  Erstmal macht es keinen Sinn, weiterzuschreiben...

Huch! Wo bin ich jetzt? Ich muss diesen abSatz fettgeschrieben in den Raum stellen, um mich hier zu behaupten. Will ich hier dazugehören? Was bleibt mir übrig? Gehöre ich hier her? Soll ich mich setzen? Irgendwas muss ich jetzt tun oder?

Heute ist der DXM-Rausch sehr freundlich, so frisch und offen und gemütlich wie das offene Fenster und der schöne malerische Tag dahinter. der Tag findet hinter dem Fenster statt, ich sitze jenseits des Tages in meiner Wohnung und tippe twas auf der Tastatur. Ich befinde mich außerhalb der Zeit oder? Oder kommt mir das nur so vor?  ch weiß garnicht, woran ich mich halten soll... lieber weiter auf die Umwelt konzentrieren, ja, es gibt ja auch eine Außenwelt, also da ist eine Tastatur, meine Finger, der Fisch, das offene fenster, dann die Musik (Willow Farm, Genesis) und jetzt ein Pfiff und ein Windzug. Jetzt kommt der apokalyptische Teil des Liedes. Ich spüre wie meine Worte zu dem passen, was ich erlebe. Genauer: das was ich erlebe und das was ich schreibe, haben einen interessanten kontrast, der meine realität strukturiert. ich muss mich an ihm aufreiben. schubber schubber schubber. Am Grund der Droge erkennst du nur die Mechanismen, die die Droge an das Gehirn binden. Oder so... tut mir leid dass ich erstmal sabbern muss... es ist mir wichtig zu sagen, dass - ich schaue zurück und lasse mich nicht nerven von meinem Anhalten, es wird einfach immer verwirrender, und damit weicher, ätherischer, die Sonne verändert den Kontrast draußen, am Grund der Droge ... was ist da? wie ein Dämon im schwarzuen Mantel entblößt er sich vor dem Werbeblock, der in die haarige Suppe des Abendbrot fällt: Dort ist er, dieses haarige nervige Monster, diese Erfindung der Medien, ...Wir empfinden unter Droge einen Lebenssinn, der nach dieser Droge giert... Also Droge X macht das leben nur unter Droge X Sinn... mehr ist es auch nicht.
Ich schreibe mal schnell, mal total langsam. Ich habe keinen Schnauzbart. Ich wiederhole den Satz in Gedanken solange, bis ihr mir glaubt, dass ich etwas zu sagen habe... There is an angel standing in the sun...

Vielleicht stehe ich auch nur kurz davor, die Welt so zu verstehen wie alle anderen auch...
Vielleicht befinde ich mich seit Jahren in einer Wahnwelt, in die mich meine Schlaflosigkeit, meine Arbeitslosigkeit, meine Einsamkeit gebracht hat... Wer weiß wie bestimmte Musik oder Bücher mir die Welt verbogen haben... oder schlafe ich jetzt einfach nur ein? Oder fühlt es sich nur so an?

Vielleicht versteht man die echte Welt, oder wenigstens eine neue echte nur, wenn man sich mit jemandem unterhält, der Drogen genommen hat. Vielleicht bin ich der Schlüssel, vielleicht muss man mich endlich mal irgendwo reinstecken, sage ich ungeduldig in einem Plüschkostüm sitzend und mit dem Hinterteil wackelnd. Huhu! Ich kann nichts lustiges schreiben. Ich kann nur auf Dinge zeigen, die dich dazu bewegen ... na du weißt schon... na geh halt ... los!
Permanent das Gefühl haben, gleich zu entdecken, dass es auf nichts ankommt, weil es keine Fressfeinde mehr gibt und das Essen ohne Arbeit zu uns kommt. Nutzlose Menschen ohne Bedürfnisse. Niemand macht was mit uns. Haha... Ja. Niemand macht was mit mir. Ich arbeite nicht, ich lebe mit niemandem zusammen, ich habe keine Verpflichtungen... Ich spiele absolut keine Rolle im Großen unbd Ganzen und muss nichts weiter tun als essen, schlöafen, und so weiter. Das Leben ist ja genau das: die biologische Existenz. Wie wir diese Existenz verbringen, liegt bei wem? Wer sagt uns, wie wir mit unserer körperlichen Existenz umzugehen haben, wenn wir ganz alleine sind? Wenn wir keine Arbeit haben? Hier gibt es nichts zu tun! Wir sind Gespenster. Wir werden immer mehr... Wir drängen uns immer mehr an... Wir werden immer mehr... Nutzlose Menschen auf einem immer lebensfeindlicher werdenden Planeten. Irgendetwas wird uns überwältigen. Irgendeinem Prinzip, irgendeiner Großen Ordnung werden wir uns opfern! Wir können trotzig saufen und tanzen, der Kern bleibt hart und glühend in den Augen des Lesers ein Zwinkern. Was gibt es noch zu tun für die, die keiner gebrauchen kann für seinen Wahn? Wir sitzen in der Geschichte und wissen nicht, wohin. Wir können nichts mehr glauben, wir können uns nicht mehr artikulieren, wir mussten uns auf der letzten Pressekonferenz übergeben und das war kein Scherz! Versteht ihr, dass jetzt ein anderer Wind weht?
Ich muss endlich meine Texte ernst nehmen. Sie sind die einzigen, die mich definieren. Ich muss ein Schriftsteller werden. Ich brauche den Status, um eine Art Medium, eine Plattform zu gestalten. Ich muss halt irgendwie zeigen, dass es mich gibt. Bin ich eine Fame-Hure oder ein geniales Gespenst oder eine herunterfallende Glühbirne oder nur eine doofe Glübirne die versucht etwas zu schreiben. Ich weiß es nicht. Panik will mich ergreifen, weil ich nicht weiß, ob ich ein Versager bin. Nüchtern erkläre ich mit bleichem Gesicht den Rausch für die Beantwortung dieser Frage zuständig, im Rausch selbst bin ich nur ein Kasper mit grünem Gesicht.
Vielleicht ist mein Lebenswerk getan.
Was kann ich mir und der Welt noch aus diesem rausch ziehen - abgesehen von der violetten
Notiz: da ist noch was... da ist noch was (gelesen zu carpet crawlers )

Rede dir mal kurz folgendes ein: dein Leben ist dazu da, dass du erfolgreich wirst, hast du also die Kraft, alles nötige zu tun, um das zu erreichen?  (Mit dem Satz vor dem Doppelpunkt habe ich den stickigen Raum/Saft nach dem Doppelpunkt gelüftet) Wirst du die notwendigen Dinge schreiben? Wirst du dich um Lesungen kümmern? Wirst du dafür sorgen, dass du auffällst oder nicht? Das ist die Frage, um die sich alles dreht. Die ganzen Blume-Aufzeichnungen wollen dich nur an den Anfang deiner Schriftsteller-Karriere drängen wie zu einem offenen Fenster, aber "wen interessiert's?" Diese Frage hast du dir sogar in die Küche des Hauses geschrieben, in dem du vorher gewohnt hast. Du hast dich nicht um die Konsequenzen dieser Frage geschert und dich abgelenkt mit Internet, Liebeskrams und deinem ewigen weichen rosa-schaumstoffnen Hoffen. Lass dich fallen in deine Hoffnung, hauptsache es entsteht etwas daraus!!!!!


VIII - nicht ich nehme drogen, sondern es.

Pharmazeutisch induzierte Dissoziation fügt dem Leben einen Peak zu, an den sich die ganze Persönlichkeitsstruktur anlehnen kann wie an einen schwarzen, unendlichen Obelisken. Machen wir also etwas Außergewöhnliches mit unserem Gehirn! Loggen wir uns ein in eine völlig andere Ebene des Bewusstseins! Erfahren wir andere Aspekte unseres Gehirns! DXM ist zwar körperlich anstrengender als LSD und verwandte Psychedelika, viel düsterer und kälter auch (zumindest in den ersten Stunden), doch die Anstrengung lohnt sich - wie alle Anstrengungen sich immer lohnen. Es ist ein sehr stabiler, gleißender, das Gehirn fest packender, die Brisanz der eigenen Körperlichkeit in panische Höhen schraubender Rausch, der nicht süchtig macht und dessen Nebenwirkungen nur bei Hustensirup (der noch andere Stoffe als DXM enthält) oder bei Kombinationen mit Alkohol oder MAO-Hemmern oder Paracetamol gesundheitsgefährdend sind. Die Tatsache, dass Deutschland eines der wenigen Länder ist, in denen die Substanz legal ist, will dass wir die Möglichkeiten ausloten, die wir mit dieser Droge haben. Treten wir also wieder ein paar riesige Schritte von unserem Ich zurück, stöpseln wir also unseren Bewusstseinsapperat an den unendlichen Strom einer psychedelischen Parallelwelt. Es ist 20:42 Uhr, zur Verstärkung der Wirkungen habe ich vor drei Stunden einen Liter Grapefruit-Saft aufgemacht, mit dem verbliebenen letzten Drittel spüle ich die 30 Kapseln der reizhustenstillenden Kapseln Dextromethorphan-Monohydrobromid herunter, lege eine Platte mit Orgelwerken von Bach auf und warte, bis sich meine Synapsen eingewählt haben. Es ist Donnerstag, der dritte März des Jahres 2017 und Außenminiser Gabriel warnt in Moskau vor einer "Aufrüstungsspirale".
Langeweile, Langeweile, was ist zu tun? Die Bäume blühen rot und schön und groß und der Frühling kommtund ich werde gelesen und ich erlaube mir etwas, ich bin ein cool lächelndes buch, ich bin ein Springbrunnen. Sowas kannnst du nicht schreiben. Du bist ein Mensch. Die Tastatur klebt. Streng genommen fang ich mit meinem Leben gar nichts an. Was gibt es anzufangen? Die Musik ist freundlich, kann sie es nicht bleiben? Ich nehme Freundloichkeit wahr. Dasein. Was macht man mit dem Dasein? Wioe lebt ,man richtig? JEde Antwort führt zu einem neuen Kiunhstwerk,.

Ich bin ein Playliste, ide in grünen, neon Wellen über die Stadt gleitet.Ich kann machen was ich bwill...Der Sinn des Lebens ist, gesehen zu werden... Es gibt nichts zu tun, Psychedeli8sche Arbeitslosigkeit. Fröhlichkeit. Das süße, kindische aufgeweckte Gesicht meines Mitbewohners. ICh bin ein Menshcn. Es gibt etwas zu tun. Ich hba e Eigenschaften. Was soll ich tun?

Ich kann mitmeinem kÖRPER machen was ich will, meine Freunde sehen mich wirklich an.n Sie schauen in hysterischer Zeitlupe an mior vorbei, zersplitterndes Glas, unsere Freundschaft ist ein Traum. Musik. Fragen. Zerschmetterung.



Der veilchenblaue Sonntagnachmittaghimmel
liegt auf allen Gesichtern der Stadt
wie eine weiche, heitere Apokalypse
und gleich regnet es.

Ich kontrolliere den Sound auf der Straße.
Ich kontrolliere die Gesichter der Menschen.
Ich stehe im Weg, ich bin ein neuer Weg.
Meine Forderungen flattern wie Flaggen.

Die Abschaffung des Innenstadtverkehrs.
Die Abschaffung der Modegeschäfte.
Die Abschaffung der Straßenbahngebühren.
Der Rhythmus verändert die Verhältnisse.

Mein Gesicht ist ein elektrisches Ausrufezeichen.
Mein Herz ist ein elektrischer Mittelfinger.
Es gibt keinen Grund zu lachen.
Es gibt keinen Grund zu resignieren.

Der veilchenblaue Sonntagnachmittaghimmel
liegt auf allen Gesichtern der Stadt
wie eine weiche, heitere Apokalypse
und gleich regnet es.


Gegegenwart, ich bin nur der Gegenewärtige, ich fließe, du siehst deine Eltern, dieser Schmerz, dieser dickflüssige Saft, dieser Druck, diese Presse... WAS IST SYMPATHISCH?
echter überzeugender diss-text

dieses schwammige gefühl, wenn man sich nicht entscheiden kann, auf dem roten sofa entspannt siotzend und etwas schwarzes aus der ritze zihendm, alles verschweMMend, eine angebrachte heiterkeit, eine lächrige erlösung, eine verbundelte LAPSAGROPHAAAHAHAHAHAHAAHAHA... ein stolzer sinnloser Nichtsnichtsnichtsnichts...Ein NIchtsnichtsnichtchits. Ein Nichtsnichtnichts..Hier ist der Keller... dasshiermachtmannicht. NEEEEEEINN. Hier ist es ausgetropftt. Ist es die Tastatur die sich biegt oder die Musik oder das Licht?

Die fröhliche Erkenntnis: Alle sind sie wahnsinnig, die großen und kleinen, die alle. SSo wird das nichts, kreischt die Krähe über den grauen Hof. Und sie hat Recht. So word das nichts.


Was wäre, wenn meine Worte Ballons wären?
Was wäre wennn ich jetzt eine neue Tür aufgemacht hätte?
Was ist wenn ich einfach bhidr ein Feuer anzettelt`Wier Böhmermann?
Ich in Zeitlupe eine echte Entscheidung treffe.
Dein Blut ist das Zentrum. Du bist der Mensch im Mittelpunkt.
Ich fange alles an, ich bin ein Nigerianer, der im grünen TShirt ein Grab aushebt
Ein Rasierapperat reicht
Als Künstler intereressoeren mich die ideen, nicht die umsetzungen.

nicht ich nehme drogen, sondern es.
nicht ich nehme drogen, sondern es.
nicht ich nehme drogen, sondern es.

Ich muss mal weiter machen, traut man mir das zu? Nicht einpeitschen, aber rotes Licht. Irgendwie spüre ich, dass jeder nur so tut als wäre er mein Freund ...aus Mitleid, irgendwas ist passiert? Was? Ich weiß nicht... oh eklig, wie ... bääää nein, das bin ich? Dort? Dieses Nichts, mit dem niemand was anfangen will, der letzte Ausschuss, interessant dass ein Tier so viel Bewusstsein entwickeln kann. Die Tastatur erscheint im Rotlicht wie ein Plastikteppich, hier hat niemand mehr ein Intereesse an irgendwas, die Socken stinken, es reicht jetzt wirklich, du kommst jetzt nicht mehr in Frage, ich bin der alte Onkel, abgeschoben, sich selbst bewusst, ein Krüppel, ein abgemagerter Geier, irgendwie bin ich nur Jemand der in einer grünen Halle, gefilmt im Schilf der verschmierten, brutalen  90er Jahre, ein permanentes Eindringen,... ich kann alles assoziieren was man mir gibt. Oder wozu ich Lust hab. Ich hab Lust euch zu beschimpfen, ohne dass ihr hört was ich sage. es reicht meine geste. kann ich mir gar nicht vorstellen. verbitterte Spätkolbe. Hier will ich sein und bleiben, hier in diesem peinlichen Nichts, geschrieben von fast 30-jährigen Händen. Ich bin ein erwachsener Mensch, ich leuchte in der Nacht, ich hab einen kaputten Zah, ich rutsche ab, die Leere ist eine Süßholzkartoffel und langweilt sich husthust ich muss heut auch noch woandershin. Eigentlich Lustlos. Verdammt wahrzunehmen. Man kann in jeder Situation fröhlich sein, wenn man ganz ganz ganz langsam machrt.  Guten. Na da müssen sie sich schon fragen, warum wir ihnen geld geben sollen sollen sollen. manchmal reicht es worte zu wiederholen. manchmal schaust du ohne erwartung in ein weisses, schmieriges buch, dein blick voller angst und sahne, die küche eine kathedrale aus schaum.
der nüchterne zustand ist die krankheit. also in meinem fall. wir können später differenzieren. ab und an vertiefe ich mich in der unendlichkeit des augenblicks. es ist mehr als ein klischee, doch ob ich es beweisen kann. (wohin fährt der eben geschriebene satz? und warum fährt dieser hier wieder woanders hin? können wir uns vielleicht auch mal etwas koordinieren? Im Grunde: wer wissen will, wovon ich rede, der könnte mir ja folgen. indem er die Medikamente nimmt. aber muss er nicht.
"Ich möchte daran glauben, genau der richtige Junge für den Job zu sein, den ich mir vorgenommen habe.", dröhnt der Elternersatz Gunter Dueck in meiner Phantasie, wo Ligeti ein Raumschiff landet. Für alle, die ein unendliches Raumschiff wollen, ein Vorgeschmack. Irgendjemand in mir weigert sich irgendwas zu tun. Möglichkeit. nicht ich nehme drogen, sondern es.


Das Ego ist rund ( & nicht unersetzlich)

Ich pflücke jeden Tag runde Texte, werfe sie in runde Körbe und vielleicht vergammeln sie zu einem grimmigen Kommentar verglichen mit den Goldenen Getreidefeldern, die unter grünem Himmel den wahren Menschen gehören.

Meine politischen und meine künstlerischen Versuche unterscheiden sich nicht. Alles, wirklich alles muss erlaubt sein, das mir Erfurt vom Hals hält, dieses graue, gelangweilte Gespenst, das meine Knochen schwer und meine Gedanken transparent machen will. Ich sehe meiner unmittelbaren Auflösung entgegen, ich stürze mit weit aufgerissenen Augen und müdem Grinsen aus Eurer Gemeinschaft. Erfurt verwandelt sich vor meinen Augen in das Dorf, das es ist, das lieblose, langweilige Erfurt. Ich spüre, wie mich die Tapete in meinem Zimmer genau so deprimiert wie die grauen Straßen und der blaue Himmel und all die nützlichen Gegenstände ringsherum, die mir suggerieren, dass ich jemand bin und ein Ziel habe; all die Gegenstände in meinem Zimmer sollen mir behilflich sein und lenken mich in eine bestimmte Richtung, definieren meine Möglichkeiten und damit wer ich bin, so wie die Häuserfassaden, wie die Gesichter auf den Straßen von Erfurt, wie der Sound in den Straßen von Erfurt, wie der Geruch von Entsolidarisierung und Bratwurst.

Das Cannabis zwischen meinen Zähnen fragt: wäre es nicht schön, wenn alle Menschen entspannter wären? Wie müsste eine Gesellschaft strukturiert sein, in der Menschen ganz automatisch entspannt und kreativ und munter sind? Wie muss dein Zimmer aussehen, damit du in der Lage bist, konzentriert zu lesen und zu schreiben? Man darf niemals vergessen, welchen Einfluss die Umwelt auf das Gehirn und damit das Bewusstsein hat - und dass man gegebenenfalls bestimmte Umweltbedingungen ändern muss, um zu verhindert, dass man jemand wird, der man nicht sein will. Manchmal muss man das Zimmer umräumen, um nicht auf bestimmte Gedanken zu kommen, manchmal muss man sich einen neuen Musikgeschmack erwerben, um zu verhindern, dass man immer die gleichen Fehler macht.

Man braucht ein klares Bild von sich, um motiviert zu sein, etwas zu machen, ganz egal, ob man dem Bild von sich entsprechen wird oder nicht. Ja, man kann authentisch nur sich selbst gegenüber sein, aber nur, wenn man ein konkretes Bild von sich hat. Idealisiere dich, unterwerfe dich dem Ideal, verteidige das Ideal mit aller Gewalt, sonst kommst du bald nicht mehr aus dem Bett.

Ich erinnere mich plötzlich an all die Momente, in denen mich Andere nicht ernst genommen haben, oh! wie viel Macht sie über mich hatten! - Wenn man nie ernst genommen wurde und sich selbst also nie ernst nehmen konnte, findet man im Vergleich mit Anderen heraus, dass man sehr viel besser leben kann, ohne etwas ernst zu nehmen, solang man irgendetwas tut, sich beschäftigt, sich ablenkt von den allerkleinsten Fragen im Universum: "Wer bin ich?" Wer sowas fragt, verdrischt auch kleine Mädchen mit Sonnenblumen. Es gibt niemanden, der so eine Frage stellt, das kann ich dir gleich sagen, also konzentriere dich lieber darauf, wie du wahrgenommen wirst, das ist die eine zentrale Forderung, die das Leben in dieser Gesellschaft an dich stellt: erfinde eine Rolle und zieh sie durch - oder sei in jeder Minute jemand anderes. Man kann noch einen kleinen Schritt weitergehen und erkennen: derjenige in dir, der verschiedene Rollenspiele von dir beobachtet, spielt selbst eine Rolle. "Es muss mir doch möglich sein, ohne mein Ich auszukommen!", das ist die allerkleinste Antwort auf alles.

Der Körper muss gereinigt werden von den Giftstoffen, die das Selbstgefühl in den Körper abgibt, um ihn zu unterwerfen. Erst wenn ich komplett leer bin, kann ich mich selbst erfinden.