Der ideale Kifferfilm

Es macht Spaß, sich unter Gras mit oft gehörten Liedern oder oft gesehenen Filmen zu beschäftigen. Distanzloses Eintauchen in die Materie. Das Fremde am Bekannten aufspüren. Ohne Gras ist alles zu selbstverständlich. Das Bekannte überdeckt das Unbekannte. Euphorisches Fremdfühlen.

Für einen guten, funktionierenden Kiffer-Film ist folgendes wichtig:
- heitere, rhythmische Musik
- viel nonverbale Handlung
- Figuren müssen in Schwierigkeiten stecken oder körperlich anstrengende Dinge machen
- eine stringente Geschichte kann anstrengen, es muss um eine lustige Banalität gehen oder um wirklich gar nichts, eine willkürliche Aneinanderreihung von Ereignissen
- seltsame Geräusche oder leise Hintergrundstimmen
- die Darsteller haben keine feste Art, sind total unberechenbar in ihrem Tun, ihrer Wirkung, Sprache, Gestik.... Auflösung fester Charaktere
- geloopte Musik, Schleifenhandlungen
- Verschmelzung der Musiktexte mit der Handlung
- grundlos nette, entspannte Leute, die schnell neue gute Freundschaften schließen
- Polizisten dürfen nicht witzig/verpeilt dargestellt werden, sondern ernst und rational, wie aus einem düsteren Thriller
- Geschehnisse, die die Protagonisten nicht verstehen
- Es wäre gut, wenn der Film die vierte Wand durchbricht, weil der Zuschauer sowieso weiß, dass es ein Film ist. Wenn die Protagonisten wissen, dass sie in einem Film sind, muss sich der Zuschauer nicht die Mühe machen so zu tun, als wäre das, was passiert, real.